aufgrund des regen Interesses an unseren Artikeln, haben wir uns vorgenommen, so ziemlich jede Woche einen neuen Artikel zu unserer aktuellen Verfassung zu schreiben. Das erwähnen wir deshalb, weil es eventuell nicht immer so spektakuläre Neuigkeiten oder Erlebnisse gibt.
Dennoch hoffen wir natürlich, dass es Euch Spass macht die Berichte zu lesen und unsere erlebten Dinge mit uns zu teilen.
Okay, mal zum aktuellen Stand der Dinge. Ja, wir sind immer noch obdachlos und es macht uns immer noch nichts aus. Irgendwie gewöhnt man sich daran, obwohl wir streng genommen wohl zur oberen Obdachlosenklasse gehören.
Das hat verschiedenste Gründe:
1. Wir haben ein super Auto
2. Wir haben Zahnbürsten und Deo
3. Aller 2-3Tage duschen wir uns auch mal im Hostel (aber nur ne 15min , länger dürfen wir nicht)
4. Wir haben jede Menge gute Laune und Spass
:), ernsthaft, uns beiden Jungs könnte es nicht besser gehen, was auch daran liegt, dass wir eine verdammt lustige und ereignissreiche Woche hatten, ohne das wir unseren momentane Standort verlassen haben.
Letztes Woche hatten wir Euch ja von unseren Interview's für die Job's in Big White Ski Resort erzählt. Bis jetzt ist da leider noch nix positives zu uns durch gedrungen :(. Matthias hatte am Mittwoch sein zweites Bewerbungsgespräch, welches aber nicht von Erfolg gekrönt war. So langsam glauben wir, dass die Chancen hier eine Beschäftigung zu ergattern, nicht die Besten sind.
Wir haben erfahren, dass das Ski Gebiet im Besitz von Australiern ist, welche demzufolge leider fast nur die Jungs ausm südosten unserer Erde einstellen.
Das ist natürlich ärgerlich, aber wir haben noch knapp 20 andere Skigebiete zur Auswahl. Eventuell klappt es doch noch mit dem Houskeeping-Job, aber da müssen wir abwarten und Tee trinken.
Wie Ihr Euch vielleicht ebenso erinnern könnt, wollten wir eigentlich nach dem Interview am Mittwoch weiter fahren, haben uns dann aber um entschieden, weil wir das Angebot bekommen hatten, am WE für die "West Canada Music Awards" zu arbeiten - warum nicht?!
Das Angebot kam von unserem Couchsurfing-Kontakt in Kelowna, bei dem wir auch für die Tage des Arbeitens untergekommen sind.
Eigentlich lassen sich diese 4 Tage Arbeit, die sehr stressig und intensiv waren, nur mit einem Wort zusammenfassen - sensationell!! Wir waren die Jungs für alles - mit dem Spitzname "The muscles" - welche Essen für die VIP's vom einem zum anderen Punkt transportiert haben. Welche Teller und Besteck abwaschen sollten, Bühnen ab-und aufbauen mussten und für jede Art vom Hilfeleistung in Frage gekommen sind. Zugegeben, es gab durchaus ein paar Leute, die uns schlicht auf das Fleisch in unseren Körpern reduzierten und besonders langsam und laut mit uns sprachen, da unser Englisch noch nicht das Beste ist und das wohl ein wenig dümmlich rüberkam. Aber das machte uns eigentlich nix weiter aus, da wir dadurch auch jede Menge Spass hatten.
Wir arbeiteten für eine Art Eventargentur, welche das Catering und die Aftershowpartys dieses Event's organisierte und sowie wir das mitbekommen hatten, war es wohl das größte Ereigniss in den letzten Jahren für diese Leute - was uns natürlich auch ein wenig Stolz macht. Alle waren super zufrieden mit uns und lobten die deutsche Mentalität, mit welcher man hier echt gut punkten kann - nebenbei danke an unser Heimatland dafür!
Es war einfach ein super Wochenende, weil wir endlich was zu tun hatten und nicht früh überlegten, wo wir heute vorm Walmarkt parken können.
Die Tage zuvor hatte wir noch ein anderes Highlight, welches defintiv einen Platz hier finden muss. Wir waren angeln und Matthias machte seine ersten Angelerfahrungen. Wer Ihn kennt, weiß ja, dass Geduld nicht zu seinen größten Stärken gehört und deshalb war es für Sebastian ein langer Weg, Ihm zum Topangler auszubilden - mit Happy End :).
Nachdem wir auf unserer Reise durch Kanada unendlich viele Seen gesichtet hatten, entschlossen wir uns die Wartezeit auf die Jobzusagen mit ein paar kleinen Angeltouren zu versüssen.
Dazu ist zu sagen, dass Kelowna gerade zu prädestiniert dazu ist, angeln zu gehen, da diese Stadt direkt am riesigen Okanagan Lake befindet. Kurz darauf hielten wir unsere erste "professionelle" kanadische Angelroute in unseren Händen, die ganz einfach im Baumarkt zu erwerben war. Nach intensiven Internetrecherchen über Fischspezie, Angeltipps, Beissverhalten und der Gesetzgebung in kanadischen Gewässern, konnten die ersten Schritte des Angelvergnuegens losgehen.
Die Einweisung durch den angelerfahrenen Sebastian viel kurz und knapp aus, ganz nach dem Motto: learning by doing. Die ersten Angelspots liessen uns auf der Jagd nach Regenbogenforellen, Lachs und Co ein bisschen stutzig werden, aber nach 3 Anläufen fanden wir einen guten Platz.
Direkt unter einer Brücke, die den See in 2 Hälften teilt, schlugen wir unser Angellager fuer den Nachmittag auf und konnte im kristalklaren Wasser schon die ersten kapitalen Fänge beobachten.
Schon nach kurzer Zeit hing der erste Fisch am Haken und die Freude über unser eiweisshaltiges Abendbrot war riesig.
Die Bilanz des Tages zeigte 5 Fische und eine Menge Erfahrung für den angelentjungferten Matthias. Zu Hause angekommen bereiteten uns die Fische ein grossartiges Abendmahl und die Gewissheit, dass wir in der Wildniss mit einem Haken und einer Schnurr durchaus überleben können.
Morgen gehts dann weiter, wohin wissen wir noch nicht, Hauptsache vorwärts und versuchen die Jobwelt zu erobern. Bitte lasst die Daumen in der gedrückten Position und bleibt alle schön gesund.
die Natur bleibt und ist schön ...
das ist ein Weiß Bergfisch
das sind vier :P...aus der Pfanne ... :)
oben: leider nur zum transportieren
rechts und unten: bei der Arbeit
Liebe Grüße
Sebastian und Matthias
P.S. Fisch hat fantastisch geschmeckt !