Samstag, 28. Mai 2011

Nicht kleckern, sondern klotzen!

Hey Leute,

nach vier Wochen Aufenthalt in Calgary legt die Abteilung Auslandsexpetition Kanada mal wieder Bericht ab. Stürmische, viel beschäftigte Zeiten hatten eine frühere Informationsübergabe leider verhindert, so dass wir uns aufrichtig für die verspätete Kontaktaufnahme entschuldigen !
Wie wir Euch schon im letzten Artikel erzählt hatten, stand unser Plan für die Präriestadt Calgary  eigentlich bereits fest, nämlich Arbeiten, Arbeiten, Arbeiten - was wir bis jetzt auch ohne Rücksicht auf Verluste hinbekommen haben.

Die ersten Tage in Calgary verbrachten wir bei unserem Freund Shayne, welcher uns eine Unterkunft für die erste Zeit bot. In dieser Zeit erkundeten wir ein bisschen die Stadt und hatten die ersten Verhandlungsgespräche mit unseren neuen Arbeitgebern. Kurz nach Ostern war dann klar das wir mit sofortiger Wirkung Trainer in einer privaten Fußballschule sind und bei unserer Freundin Kirsten, welche uns jederzeit hier in Calgary super unterstützt, im Nordwestteil der Stadt für die 2 Monate unterkommen können. Es ist genial, weil wir zu allen Arbeitsstellen super schnell hinkommen und man jemanden um sich herum hat, der Land und Leute kennt. 

Unsere Aufgaben in der Fußballschule bestehen hauptsächlich darin, Kinder- und Jugendliche im Bereich zwischen 6-18 Jahren zu trainieren, wobei es sich hierbei um Jungs- und Mädchenteams handelt. Von Montag bis Donnerstag gibt es dabei einen festen Trainingsplan mit Trainingseinheiten in den Abendstunden und am Wochenende wird’s dann etwas intensiver mit bis zu 6 Stunden Training ueber den Tag verteilt. Die Arbeit ist extrem unterschiedlich, da das Niveau der Teams und Gruppen zwischen jeder Fußballstunde variiert. Unseren anfänglichen Schwierigkeiten mit den Eigenheiten des spezifischen Fußballvokabulars wurde schnell durch praktische Demonstrationen und Hand-Fuss Zeichensprache kompensiert, obwohl es noch ab und zu kleine Schmunzler gibt durch „zu-direkt“ übersetzte Wörter. Gerade die älteren Mädels Gruppen haben doch recht häufig Spass, unserem Akzent und gebrochenen Satzstellungen zu folgen, wo die Jungs eher an fluchenden, beleidigenden deutschen Wörtern Interesse zeigen …
Wie auch immer, Fußball fetzt und ist die optimale Kombination aus Erfahrungserweiterung, zusätzlichem Taschengeld und jeder Menge Spaß.

Dadurch, dass Fussball meisten am Wochenende und unter Woche Abends ist, bleibt unterhalb der Woche jede Menge Zeit um einen zweiten Job auszuführen zu können. Dank freundlichem Hinweis und ein bisschen Vitamin-B von Kirsten erkundigten wir uns beim nahegelegenen Baumarkt und bewiesen mal wieder ein gutes Timing. Diese suchten zu diesem Zeitpunkt nach saisonallen Aushilfskräften und ließen sich somit auf eine kanadisch-deutsches Arbeitsverhältnis ein. Nach 4 Stunden Videotraining, davon gefühlt 2 Stunden wie man ein Messer benutzt *doink*, und ein paar Kritzeleien auf dem Papier waren wir angestellt beim RONA Baumarkt und arbeiteten im Gartencenter. Unsere Aufgaben sind dabei Blumen pflegen und gießen, alle möglichen Lagerarbeiten wie Paletten rumfahren, Produkte nachfüllen und Gabelstapler fahren und nicht zu vergessen die Kundenberatung(Matthias, seines Namens Experte für Blumenerde und Rasendünger und Sebastian versucht sich im Verkauf von Gartenlauben und Ziersteinen). Eine wirklich schöne Arbeit unter freien Himmel, mit viel Sonne und glücklichen Menschen. 

Wie sicherlich aus all dem raus zuhören ist, sind wir jetzt nicht unbedingt hier, um Calgary als Urlaubsziel zu erkunden, was sich auch einfach nicht so lohnt. Calgary hat ca. 1.1 Millionen Einwohner und ist einer der flächengrößten Städte in Nordamerika. Durch den Ölboom gewachsen entstand die Stadt wie auf dem Reißbrett und ist in 4 Teile separiert. Wie ein Koordinatensystem gibt es  4 Quadranten die in Nordwest, Nordost, Südost und Südwest unterteilt sind. Die asphaltierten Pfade von Süd nach Nord heißen „Streets“ und von West nach Ost „Avenues“. Die Avenues werden an der West-Ost Linie gespiegelt und die Streets demzufolge an der Süd-Nordlinie, sodass es jede Straße 2x gibt und sich nur von der PLZ od. Adressenzusatz NW od. SE unterscheidet. Eines der größten Highlights der Stadt waren wohl die Olympischen Winterspiele 1988 und der dadurch entstandene, sehr beeindruckende Olympic Park. Unsere Wohnung liegt im recht schönen nordwestlichen Stadtteil und gewährt uns einen Blick auf die ca. 80km entfernten kanadischen Rocky Mountains.

Auf Grund der Vielbeschäftigung sind die freien Tage natürlich rar, bis gar nicht vorhanden. Wenn mal ein wenig Freizeit ausgemacht werden kann, wird die eindrucksvoll effektiv für Ausflüge und andere spaßige Dinge genutzt. Unter anderem statteten wir der 2t größten Fundstelle für fossile Dinoknochen (Drumsheller) einen Besuch ab, was wirklich sehr sehenswert war und hatten einen Tagesausflug nach Edmonton, mit anschließenden Rammstein Konzert, im Programm (genial). Ebenso haben wir ein neues sportliches Hobby  für uns entdeckt – nämlich Golf :P. Ja, schüttelt nur den Kopf, ABER, probiert es einfach mal selbst, es wird Euch packen – garantiert!

Ansonsten sind wir fleißig am knüppeln, um den Kontostand für Las Vegas ins Ausreichende zu justieren. Frei nach dem Motto „Nicht kleckern, sondern klotzen“!

Das war‘s Lars, bis die Tage und fleißig die Kommentaroption nutzen ;)













Unser Zimmer + Haus

                                        Mittag aufm Balkon mit Rocky Mountainsblick
                                                                   wow


Größtes Einkaufszentrum in Nordamerika mit eigener Schwimmhalle und Schiff (Edmonton)
Till auf der Bühne
     
                                                                 Training mit den Kids




kompetente Servicekräfte !

 :)

Liebe Grüße
Sebastian & Matthias

P.S. Rückflüge sind gebucht :) & :/ - Termine folgen ...