Montag, 25. Juli 2011

San Francisco - Spiegelbild der USA

Seit gegrüßt liebe Reisetagebuchleser,

erneut ein kleiner Bericht, wie es uns entlang des westlichen 120isten Längengrades geht.

Es hat begonnen! Unsere große Tour durch die United Staates of America ist im vollen Gange und hatte mit San Francisco gleich mal einen der Höhepunkte erreicht.

Nach unserer gemeinsamen Paddeltour und der "Wiedesehnwoche" auf Vancouver Island, welche übrigens absolut klasse und erlebnisreich war, ging es letzte Woche Donnerstag mit der Fähre rüber. Das klassische Bild gab's gleich bei der Ankunft zu sehn. Riesen Flagge welche im Wind flatterte und die überaus freundlichen Grenzmitarbeiter, welche einen das Gefühl geben, vielleicht doch kein guter Mensch zu sein.
Wie auch immer, machten wir uns von Port Angeles sofort in Richtung California, San Francisco auf. 1400km stramme Autofahrt lagen vor uns, die uns durch die Bundesstaaten Washington, Oregon und letztendlich Kalifornien führen sollte.
Die Fahrt entlang der Westküste war schön, aber unspektakulär. Da wir die Strecke nicht auf einmal bewältigen konnten, übernachteten wir irgendwo in Oregon, was nicht allzu weit weg von der kalifornischen Grenze lag.

Freitag Nachmittag erreicht wir dann die Perle der kalifornischen Westküste und waren schon seit der Grenzüberquerung zu Kalifornien total in den Bann dieses Bundesstaates gezogen. Sonne, blauer Himmel, merkwürdige aber schöne Landschaften, frische Luft, hübsche Frauen und jede Menge entspannte und gut gelaunte Leute. Man kann es nicht beschreiben was es ist, aber dieser Bundesstaat, der drittgrößte der USA, ist was Besonderes, etwas, was man fühlen kann wenn man die Luft atmet. Okay, das war vielleicht ein wenig melodramatisch beschrieben, aber es zeigt, wie sehr man sich hier wohlfühlt, wie sehr wir uns hier wohlfühlen.
Zurück zu Frisco (Kurzform von San Francisco)! Ja, ist eine Hammer Stadt, ein perfektes erstes Bild, wie es in den Staaten so läuft. Fast malerisch auf einer Halbinsel gelegen und von zwei Brücken erreichbar, kann man schon von einem genialen Ort sprechen. Das Stadtbild ist unterschiedlich und ziemlich kontrovers. Viele alte, für deutsche Ansprüche, renovierungsbedürftige Gebäude, aber auch jede Menge ausgefallene Plätze und hergerichtete Stadthäuser. Downtown ist groß, dreckig, laut, freundlich, lustig, windig und riecht nach altem Urin, Bratfett, Frauenparfüm, Gummi, Abgasen und manchen nicht zu identifizierenden Gerüchen (besonders Nähe Chinatown).

Die Stadt ist rundum positiv und versprüht einen ganz eigenen Flair. So ziemlich jede Kultur ist da vertreten und so ziemlich jede gesellschaftliche Schicht. Recht viel Armut ist zu sehn und lässt einem beim ersten Hinsehen schon ein wenig erschrecken, aber man gewöhnt sich daran und es bringt einen auf den Boden zurück, wie gut es einen eigentlich geht.
Unser Status war zumindest von der strikten Definierung ebenso Obdachlos. Hatten diesmal nicht das Glück jemanden zu finden, der uns aufnehmen wollte, so dass wir die Tage wieder in unserem Auto schliefen. Hatten uns ein relativ reiches Viertel zum Auto abstellen gesucht und von dort aus unsere Touren gemacht. Man kann sich nicht wirklich beschweren, wenn man früh ausm Auto steigt und zum Brötchen holen am Pazifik langläuft und die Golden Gate Bridge im Hintergrund hat., auch wenn diese meistens im Nebel versunken war.  Das ist ein ganz typisches Wetterphänomen im Sommer. Durch die warme Festlandsluft und die kalten pazifischen Meeresströme bildet sich eine ganze Menge Nebel über der Bucht, welcher aber nur kurz hinter der Brücke reicht. In Downtown scheint dann wieder die Sonne und man brät vor sich hin. Ist eigentlich ganz angenehm, da man so immer ein wenig frischen Wind um die Ohren hat, welcher wie eine natürliche Klimaanlage wirkt.
Ansonsten habe wir uns Mühe gegeben, dass übliche Touriprogramm säuberlich abzuarbeiten. Hatten uns Samstag Fahrräder ausgeliehen, um die Stadt aus jedem Winkel kennenzulernen. Wenn man es nicht mag, mit dem Fahrrad Berge hochzufahren, sollte man besser nicht in Frisco radeln - oh mein Gott! Schon einer, der fast 50 Hügel, raubt einen jegliche Lust und Energie, man ist ja schließlich zum entspannen hier …
Aber hat auf jeden Fall gefetzt und wir würden es jeder Zeit wieder machen. Die Abende saßen wir natürlich auch nicht im Auto und haben Mau Mau gespielt, sonder sind ordentlich auf die Piste. Das Nachleben lässt sich auf jeden Fall sehen und macht jede Menge Spaß.   Sonntag dann noch ein wenig shoppen und Sightseeing , wie die traditionelle Fahrt mit der San Francisco „Cable Car“ Bahn.


Zusammengefasst ist San Francisco ein cooler Ort, der viel zu bieten hat und auch die momentane Verfassung der USA ganz gut zeigt. Viel bla bla, viel Show, viel aufregende Dinge, aber dafür auch viele Probleme, Überschätzungen und Armut. Doch das soll kein negatives Fazit sein, sondern nur eine Feststellung.
Seit Sonntagabend sind wir auf den Weg, das Hinterland von Kalifornien zu entdecken und wollen durch die  Nationalparks Yosemite und Sequoia touren. Zum WE hin wird dann Los Angeles angepeilt, um viele weitere Dinge zu erleben, von denen wir Euch in Kürze wieder erzählen werden.

Bis dahin lasst es Euch allen gut gehen und seit ganz lieb gegrüßt.


 40.000 Grad und Schnee, unglaublich wie das geht

 Armstrong, Lance
                                       Streets of San Francisco ;)

                                 Golden Gate and Cable Car








Sebastian & Matthias

4 Kommentare:

  1. huhu
    klingt wieder einmal sehr spannend. aber ehrlich gesagt leider nicht mehr so herrlich wie kanada...liegt es an eurem schreibstil oder ist es einfach nicht mehr so "überherrlich"? die bilder sind einsame klasse nur diese witzige gekringelte straße fehlt die man aus allen filmen kennt :P lasst euch die nächsten tage nicht unterkriegen und genießt die eindrücke! bin schon gespannt was an berichten so folgen wird :D

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  2. in den usa wird eben auch nur mit wasser gekocht ;) bin mir aber sicher, abseits vom mainstream gibts ne menge zu erleben! also jungs, reingelümmelt!

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  3. Da kommen all die tollen Erinnerungen unserer West-Amerika- Rundreise wieder hoch. Waren auch schwer beeindruckt.Können Eure Begeisterung gut nachvollziehen.Genießt die restliche Zeit und speichert alles in euren Herzen !
    P.S. Danke für Karte aus L.A.

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  4. Hallo Maddscher und Sebastian,
    durch das Lesen des Tagebuches werden unsere Erinnerungen, vom Urlaub im Westen der USA,wieder wach.Wir hatten nach den 3Wochen,voller schöner
    Eindrücke,paar Tage Nachwehen.SF ist wirklich eine
    geile Stadt und von der Radtour über die Golden Gate bekommen wir heute noch Gänsehaut.Martin kommt morgen mit Annö aus Finnland zurück. Bis bald in LE. Viele Grüße von Kerstin u. Frank

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