Mittwoch, 16. Februar 2011

Wir, der Berg und das Wetter!

Hallo liebe Leser unseres Reisetagebuches! 

Nach wochenlangem Warten auf einen neuen Artikel ist es mal wieder soweit und es gibt ein bisschen was zu erzählen.  Unser Arbeitsalltag läuft immer noch wie gewohnt und Besucher des Skiresorts Mount Washington erfreuen sich weiter deutscher Gründlichkeit und Arbeitsdisziplin.

Wir erkunden auch trotz allen alltagsähnlichen Gefühlen fleißig unseren temporären Wohnsitz und waren vor einigen Wochen mit 3 Mitarbeitern von unserem F&B Department (Food & Beverages) Schneeschuhwandern. Da wir hierbei auf einige Vorerfahrung aus unserer Studiumszeit zurückgreifen konnten und einen hochqualifizierten Trekkingguide  vorzuweisen hatten, fiel es uns leicht flotten Schrittes, auch wenn diesmal der Fußabdrücke ein bisschen größer waren, die wunderbaren Wald- und Seeregionen um den Mount Washington zu erkunden. Bei diesem Ausflug war unser Ziel der Battleship Lake, wo wir angekommen ausgiebig zu Mittag aßen, dass wir auf einer selbstgebauten Schneebank einnehmen konnten.  Nicht nur wir hatten Gefallen an unseren leckeren Hashbrowns gefunden und bekamen dabei schnell Gesellschaft von einigen Whiskey Jacks! Nach etlichen Rückschlägen in unseren Tierzähmungsversuchen konnten wir die Vögel sogar aus der Hand füttern und das eine oder andere tolle Foto schießen. Nach einigen architektonischen Experimenten eine Schneehöhle zu bauen und unvergesslichen Stunden am Battleship Lake  hieß es die Heimkehr anzutreten. Ein atemberaubendes Schneeschuhabendteuer!









Im folgenden Abschnitt möchten wir Euch das vielbesprochene Skigebiet Mount Washington und die inseltypischen Wettergegebenheiten näher erläutern und werden Links, Videos und Literatur für die ganz interessierten Leser unter Euch bereitstellen.

Das Ski Resort Mount Washington:
Der Berg wurde 1860 nach Admiral John Washington benannt und wird seit dem Dezember 1979 als erstes offizielles Skigebiet in British Columbia genutzt. Der Skitourismus prägte die Entwicklung des Skiresort und somit einen immer währende Fortentwicklung der technischen Anlagen, Nutzungsflächen und Bekanntheit des Areals. Heute wird der Berg ganzjährig genutzt, wobei im Sommer hauptsächlich die Downhill Mountainbiker auf ihre Kosten kommen und im Winter die Powder- und Backcountryfreaks einen Heidenspass haben.



Fakten zum Berg:
Elevation:                                                  1588m
Durchschnittlicher Schneefall:                    1100cm pro Saison
Wintersaison von:                                      03.12.2010 – 10.04.2011
Pisten:                                                       60 Pisten davon 20% leicht, 35% mittel, 45% schwer
                                                                 Längste Piste: Lintoons loop: 2 km
Lifts:                                                          2 Highspeedsessellifte, 4 Sessellifte, 2 Schlepper
Kapazität:                                                  12.200 Personen pro Stunde
Funpark:                                                    Kicker(Size: S,M,L, XXL), Rails, Boxes, Ski-Boarder cross
Öffnungszeiten:                                           09:00 – 15:30Uhr (Nachtski möglich: Do, Fr, Sa bis 22Uhr)
Preise:                                                        Tagespass:                          64$         = 48 Euro
                                                                  6-Tagespass:                      365$       = 273 Euro
                                                                  Saisonpass:                         1116$    = 835 Euro
Aktivitäten im Winter:                                 Alpine Ski/ Snowboard, Langlauf(Classic/Skating), Snowtubing,         Schneeschuhwandern
Aktivitäten im Sommer:                               Mountain Biking, Mile High Chairlift Rides, Wandern, 
                                                                  Bungee Trampoline, Disc Golf, Mini Golf, Food Festival, 
                                                                  Bier-Fest, Weinfest


Pistenübersicht Alpine:
Pistenübersicht Nordic:
Das Alpine Dorf:

Videos (unbedingt anschauen!!!):
Links:

Wetter / Besonderheiten Mount Washington:
Um eins vorwegzunehmen, die Wettersituation am Mount Washington ist einzigartig und macht das Skiresort somit zu eines der schneereichsten Gebiete der Welt!

Kurze eigene Darstellung des erlebten Schneewahnsinns zur  Weihnachtszeit:
Am 22.Dezember diesen Jahres begann einer der größten vorweihnachtlichen Schneefälle die das Resort je gesehen hatten. Innerhalb von 48h fielen ca. 9 Fuß(ca.2,5m) Schnee. Die Schneebasis maß nach weiteren Schneefällen bis kurz vor Sylvester fast 6 Meter und die Schneemenge brachten Fluch und Segen zugleich. Die Leute strömten zu Mount Washington um ein unvergleichliches Skifahren zu genießen und das brachte uns mehr als ein bisschen Arbeit. Aus eigener Snowboarderfahrung können wir sagen: Ein noch nie erlebtes Tiefschneefahren war möglich! Aus arbeitstechnischer Sicht hatten wir an manchen Tagen mehr als 8 Stunden mit Schneeschaufeln zu tun und auch das Alpine Dorf benötigte jede Hand zum Freilegen der vollbepackten Dächer (siehe Foto unten).


                                                    eigentlich ein Balkon :/

Meteorologisch-geologische Erklärungsversuche:
Das Wetter auf Vancouver Island wird von zwei Hauptkomponenten reguliert: 1. Der Ozean 2. Die Berge.  Der pazifische Ozean stabilisiert das Wetter und hält die Winter mild und den Sommer kühl. Weiterhin ist er Urheber enormer Feuchtigkeitsschube die sich in Regen/ Schnee darbieten. Dabei ist der südliche Teil der Insel im sogenannten „Regenschatten“ der Olympic Mountains im Süden, der kontinentalen Gebirgskette im Westen und der küstennahen Berge im Norden und Osten. Das bedeutet für das Gebiet um Greater Victoria eine eher trockene Umgebung.
Das Skiresort Mount Washington befindet sich eher zentral in unmittelbarer Umgebung vom Strathcona Provincial Nationalpark und unzähligen Gletschern (Comox Glaciar). Die Gletscher nehmen hierbei eine sogenannte  „Kühlschrankfunktion“  ein und regulieren dabei die feuchten Luftmassen  die auf die Insel zuströmen.  Diese Regulierung äußert sich am häufigsten in weißen  Eiskristallen die uns als Schnee bekannt sind.
Um einen besseren Überblick über die Ozean – Bergwelt der Insel und Umgebung zu bekommen eine Übersichtskarte zu Orientierung und die dazu gehörigen Wetterphänomene.

1.       1. Pineapple Express: subtropische Luftmasse die warme und feuchte Luft(im Überfluss) von Haiwaii zur BC Küste bringt

2.       2. A’Qualicum‘: Süd-westlicher Windstrom der über die Insel schneidet. Angetrieben wir dieser durch einen Druckunterschied zwischen Ost und Westseite der Insel. Beginnend in der Bucht vor Port Alberni und endet ablandig von Qualicum Beach.

3.       3. An Outflow: Windbild das quer über Vancouver Island zieht und den Ursprung auf dem Festland hat. Diese Winde transportieren im Winter die kälteste Luft vom Festland über die Insel.

4.       4. An Aleutian Low:  dauerhaftes Tiefdruckgebiet das sich im Winter über den Golf von Alaska festsetzt und Frontensysteme mit extremen Niederschlägen in Richtung Vancouver Island leitet.



Links:
a) Top 10 Weather Story Archives:
b) The Weather Doctor:
c) Enviroment Canada:

Buchtipp:
Grant, Peter  et al. 2011. Vancouver Island Book of everything: everything you want to know about Vancouver Island and were going to ask anyway. Lunenburg: MacIntyre Purchell Publishing Inc. (ISBN: 978-0-9784784-8-3)

Viele liebe Grüße aus Kanada und wir freuen uns über jeden Kommentar!

Matthias und Sebastian


6 Kommentare:

  1. schön mal wieder was zu hören von euch ;-)
    habe soeben die videos nochmal alle angeschaut von dir wolski auf youtube, weltklasse optik u landschaft !!! bei uns weiß man nicht recht, manchmal startet der Frühling und manchmal will der Winter nicht mehr so richtig 0-10Grad immer so und trocken, daher beneide ich euch, ich will wieder aufs Brett ! Grüße aus C

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  2. hey guys <3

    schön mal wieder was von euch gehört zu haben.
    ich hoffe ihr genießt eure zeit im schönen kanada.
    ist jetzt nich schon ein halbes jahr rum?
    verrückt ... wie die zeit nur vergeht.

    ich wünsch euch noch weitere tolle erfahrungen und lasst euch auf euren schneewanderungen nich vom yeti wegfangen ;D

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  3. hey jungs um mich meinen "vorrednern" anzuschließen:schön dass ihr mal wieder schreibt! die Bilder von dem vielen schnee sind echt beeindruckend- ich bin selbst vor ein paar tagen aus meinem skiurlaub zurück gekommen und hatte da nicht annähernd soviel schnee :-( totzdem konnte man auf der skihütte in der sonne sitzen und einen jagatee genießen! :-) liebste grüße und euch viel spass noch franzi

    ps: war auch schon mal schneeschuhwandern und ich fand es super anstrengend!!

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  4. hey ihr 2

    auf dem ersten bild seht ihr ja wohl mal mega fertig aus...was war denn da los?so geschafft vom arbeiten oder vom feiern den tag vorher??:)
    ich tippe auf zweiteres...

    hab dir ne karte aus dem winterurlaub geschrieben basti, bin ja ma gespannt nach wieviel monaten die ankommt.kannst ja ma bescheid geben!

    liebste grüße aus dem schneelosen aber dafür ar***kalten Chemnitz (ich sag nur -15 grad:( ich dachte wenn ich aus dem urlaub zurück bin, is frühling, aber nix da, es ist noch kälter...)

    julitschka

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  5. @Julia: Okay Julia, lass mich mal deinen Kommentar zum ersten Bild so erklaeren ;)

    a) Die Haare sind der total angesagte "Out-of-bed-style" falls du den nicht kennst!
    b) Die Kleidung (T-shirt, Schuerze, Hose) sieht einfach mal dreckig aus, weil wir mit die Zeit auf Arbeit nicht mit rumstehen, sondern mit Muell und Bleichmittel um die Ohren schlagen.
    c) Die Gesichter koennte ein bisschen angewidert ausschauen und zerknautscht aussehen, da ich keinen Menschen kenne der sich ueber Tabletts von Besuchern freut die Ketchup, Mostrich, Brotstuecken und Schokoeiscream in einen Colabecher stopfen um diesen dann ueber ganze Tablett kippen. Das selbe gilt fuer halb in den Teppich einmassierte Pommes, Fruechte und Nudeln die einfach auf den Boden geworfen werden und durch die schweren Skistiefel/ Snowboardboots regelrecht in die Faser eingestampft sind. Klingt nach Spass, oder?
    d) Das Motiv denke ich traegt durch das zugemuellte Tablett einen kleinen Teil zum Eindruck dabei, dass ein bisschen fertig sind/ resigniert uber manchens Verhalten von Gaesten des Mt. Washington.

    Aber sonst gehts uns gut! :P

    Lg B a s T i i i

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  6. mir mach die arbeit spass, muss man wenigstens nicht nachdenken ...

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